Mit unserem Forschungsvorhaben wollen wir zuallererst herausfinden, ob Kinder in der Schweiz Pestiziden ausgesetzt sind. Ist dies der Fall, zeigen wir auf, wie hoch diese Belastung ist. In einem zweiten Schritt wollen wir die verschiedenen Ursprünge der möglichen Pestizidbelastung und deren Anteile an der Gesamtbelastung herausfinden.
So kann diese Studie dazu beitragen, Risikofaktoren der Pestizidbelastung zu identifizieren. Auf Grundlage dieser Resultate lassen sich dann gegebenenfalls Massnahmen ableiten, wie eine mögliche Pestizidbelastung minimiert werden kann.
Für die Sammlung von Gras-, Staub-und Haarproben wurden Siedlungen in folgenden Regionen ausgewählt:
- Wallis
- Drei-Seen-Land
- Zürcher Weinland
- Östlicher Teil des Kantons Graubünden
Die Grasproben werden von der Studienleitung gesammelt.
Für die Staub- und Haarproben sind wir auf die Mithilfe von Familien angewiesen:
Nach der Entnahme werden die Gras-, Staub- und Haarproben in einem Labor auf Pestizidrückstände hin untersucht. Dabei wird festgestellt, ob und in welchem Ausmass eine Belastung durch Pestizide erkennbar ist.
Die Teilnahme am Forschungsprojekt «Pestizidmonitoring» ist freiwillig. Alle Daten, die in diesem Projekt erhoben werden, unterliegen strengen Datenschutzvorschriften gemäss Schweizer Recht.
Der Gesamtaufwand für die Teilnahme an der Studie beträgt ca. 3 Stunden. Dies umfasst das Durchlesen, Ausfüllen und Einsenden der Einwilligungserklärung, das Ausfüllen eines Online-Fragebogens, die Entnahme und das Einsenden einer Staubprobe jeweils Mitte Juni 2024 und Ende März 2025 sowie einer Haarprobe Ihres Kindes jeweils Mitte September 2024 und Mitte März 2025.
Der Zeitaufwand von 3 Stunden setzt sich zusammen aus 1.5 Stunden bis Mitte Juni, 0.5 Stunden Mitte September 2024 und 1h im März 2025.
Wir schicken Ihnen das Material, das Sie für die Studienteilnahme benötigen, jeweils rechtzeitig zu. Für Sie entstehen durch die Studienteilnahme keine Kosten. Einzig die beiden benötigten Staubsaugerbeutel können wir Ihnen aufgrund der Vielzahl verschiedener Staubsaugermodelle leider nicht zur Verfügung stellen.
Mit der Studienteilnahme sind keinerlei Risiken für Sie und Ihre Familie verbunden.
Die Teilnahme hat keinen direkten Nutzen für Sie.
Wenn Sie bei diesem Forschungsprojekt mitmachen, können Sie und Ihre Familie Ihr Wissen gegenüber Pestiziden erweitern. Dieses zusätzliche Wissen könnte zu Ängsten und Sorgen führen.
Alle teilnehmenden Familien erhalten die generellen wissenschaftlichen Studienergebnisse mit einer Erläuterung zugesendet.
Dabei ist kein Rückschluss auf die Ergebnisse der einzelnenStudienteilnehmer möglich. Falls Sie es wünschen, erhalten Sie die persönlichen Resultate Ihrer Familie zur Haar- und Staubprobe.
Die Ergebnisse können helfen, eventuell nötige Massnahmen zur Reduktion von Pestiziden besser umzusetzen.
Als „Dankeschön“ für die Teilnahme schenken wir Ihnen und Ihrem Kind die „Angry Gorilla“-Schokolade von Gebana und wahlweise ein T-Shirt oder eine Mütze von Patagonia.
Am Ende der Einverständniserklärung können Sie und Ihr Kind wählen, ob und welches Dankeschön Sie erhalten möchten.
Das Studiendesign und alle damit verbundenen Dokumente wurden durch die Ethikkommission des Kantons Waadt geprüft und bewilligt.
Für die Entnahme der Gras-, Staub- und Haarproben wurden Siedlungsgebiete in den folgenden Regionen ausgewählt:
Die folgende Karte zeigt die einbezogenen Gemeinden. Wenn Sie und Ihre Familie in einer der orange oder weiß markierten Gemeinden wohnen, sind Sie herzlich eingeladen, an der Studie teilzunehmen.
Karte der UntersuchungsregionenFür eine Teilnahme an der Studie müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Treffen diese sechs Bedingungen auf Sie zu, laden wir Sie herzlich ein, an der Studie teilzunehmen.
Die Teilnahme am Forschungsprojekt «Pestizidmonitoring» umfasst folgende Schritte, die innerhalb weniger Tage anfallen:
Nach dem Durchlesen der Einwilligungserklärung nehmen Sie sich bitte genügend Zeit, Ihrem Kind den Inhalt zu vermitteln und Ihren Entscheid zu fällen.
Sollten Sie Fragen haben können Sie diese zwischen Ende Februar und Ende März in einem der wöchentlichen online Meetings stellen, die jeweils in Deutsch und Französisch abgehalten werden.
Den Link zum Online-Meeting finden Sie hier. Bei weiteren Fragen können Sie sich auch direkt an die Studienleiterin oder den Projektkoordinator wenden.
Falls Sie sich als Familie für die Teilnahme an der Studie entscheiden, füllen Sie bitte die Einverständniserklärung aus, die wir Ihnen nach dem Ausfüllen des Kontaktformulars zugesandt haben oder die Sie hier herunterladen können.
Bitte senden Sie die Einverständniserklärung mit dem beiliegenden vor-frankierten Briefumschlag an die Studienleitung. Alle Einwilligungserklärungen, die bis zum 10.5.2024 bei der Studienleitung eingehen, werden für die Studie berücksichtigt. Spätere Einsendungen können nur berücksichtigt werden, wenn noch freie Studienplätze vorhanden sind.
Sobald wir Ihre Einverständniserklärung erhalten haben, wird diese auch von unserer Seite her unterschrieben, und Sie erhalten auf dem Postweg eine Kopie sowie Ihre persönlichen Zugangsdaten für den Online-Fragebogen. Wir bitten Sie, diesen zeitnah auszufüllen.
Der Fragebogen deckt folgende Aspekte ab: Alter, Grösse und Gewicht, Ernährung und Lebensweise.
Am 17. Mai setzten Sie bitte einen neuen Staubsaugerbeutel in Ihr Gerät ein, bzw. leeren und reinigen den Staubsauger, falls Sie ein beutelloses Gerät benutzen. Saugen Sie weiterhin wie gewöhnlich Ihre Wohnfläche und bewahren Sie den Hausstaub auf, der sich ab dem 17. Mai 2024 bis 15. Juni 2024 in Ihrem Staubsauger sammelt.
Falls Sie einen beutellosen Staubsauger haben, stellen wir Ihnen das Material für die Staubsammlung zeitnah zur Verfügung.
Zusammen mit Ihrer Kopie der Einwilligungserklärung und Ihren persönlichen Zugangsdaten für den Online-Fragebogen erhalten Sie auch das Material, das Sie für die erste Staubprobe benötigen. Am 15. Juni 2024 entnehmen Sie bitte den Hausstaub, der sich in Ihrem Staubsauger in den letzten 4 Wochen gesammelt hat, und verpacken diesen gemäss Anleitung mit dem zur Verfügung gestellten Material und senden diesen mit der vor-frankierten und vor-adressierten Versandtasche per Post an die Studienleitung.
Die zweite Staubprobe soll den Zeitraum vom 1. bis 30. März 2025 abdecken. Das Vorgehen bleibt gleich. Das nötige Material erhalten Sie Anfang März 2025.
Zwischen dem 12. und 15. September 2024 schneiden Sie Ihrem Kind eine ca. 0.5 cm dicke Haarsträhne ab. Die Haare Ihres Kindes sollten hierfür Ende August 2024 und Ende Februar 2025 mindestens 4 cm lang sein.
Die Haarsträhne wird möglichst nah am Haaransatz abgeschnitten.
Damit die Entnahmestelle nicht sichtbar ist und keine optische Beeinträchtigung entsteht, schneiden Sie die Haare am Hinterkopf, unter dem Deckhaar ab.
Sie erhalten von uns eine Anleitung sowie ein Lineal mit einem Loch, das Ihnen das korrekte Schneiden der Haarprobe erleichtert. Die Haarprobe verpacken Sie gemäss Anleitung und schicken sie per Post an die Studienleitung.
Die zweite Haarprobe erfolgt Mitte März 2025, das Vorgehen bleibt gleich. Das nötige Material erhalten Sie Anfang März 2025.
Probenahme-Material sowie alle nötigen Anleitungen, schicken wir Ihnen jeweils rechtzeitig vor der Probenahme zu. Zusätzlich finden Sie auch alle relevanten Anleitungen hier.
Wenn Ihre Familie an diesem Forschungsprojekt teilnimmt, erhält Ihr Kind, falls Sie dies wollen, nach Einsenden der ersten Staub- und Haarprobe den «Angry Gorilla» aus Schokolade, von Gebana.
Nach Einsenden der letzten Haarprobe erhält Ihr Kind, wenn Sie es wollen, je nach Wahl ein T-Shirt oder ein Käpi von Patagonia. In der Einwilligungserklärung können Sie und Ihr Kind angeben, ob und welches Teilnahmegeschenk Sie erhalten wollen. Die gewünschte Größe und Farbe des T-Shirts können Sie ebenso angeben.
Eine Auswahl ist möglich, solange der Vorrat reicht. Das T-Shirt ist in blau und gelb, in folgenden Grössen (Körpergrösse in cm) erhältlich: S (bis 126 cm), M (bis 141 cm), L (149 cm) und XL (156 cm)
Bei Fragen oder Unklarheiten können Sie sich an die Studienleiterin oder den Studienkoordinator wenden:
Dr. Caroline Linhart ist Biologin und Umweltepidemiologin. Sie hat das Studiendesign erstellt, ist zuständig für die Organisation der Studie und die Auswertung der Daten. Sie ist Postdoktorandin im Labor für Bodenbiodiversität an der Universität Neuchâtel und bei Environmental Science & Research Consulting, GmbH. Sie hat während ihrer Anstellung an verschiedenen österreichischen Universitäten bereits mehrere Studien zu Umwelttoxinen wie Aluminium und Pestiziden in Österreich, England und Italien durchgeführt. Die Ergebnisse Ihrer Studien wurden in wissenschaftlichen Journalen veröffentlicht.
Caroline spricht Deutsch und Englisch.
Website https://carolinelinhart.ch/
Email contact@pestizidmonitoring.ch
Vera ist Biochemikerin und Toxikologin mit Schwerpunkt in analytischer Chemie und verfügt über langjährige Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit. Ihr besonderes Interesse gilt der Umwelttoxikologie und der Wissenschaftskommunikation. Im Rahmen des Projekts leistet sie wertvolle Unterstützung mit ihrer Masterarbeit, in der sie sich intensiv mit der möglichen Pestizidbelastung von Umweltproben von öffentlichen Plätzen auseinandersetzt. Vera sammelt diese Proben und analysiert sie im Labor auf Rückstände. Darüber hinaus trägt sie maßgeblich zur wissenschaftlichen Kommunikation des Projekts bei.
Alina Matei ist Statistikerin mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Anwendung statistischer Methoden in interdisziplinären Projekten. Ihre eigenen Forschungsschwerpunkte liegen in der Auswertung von Fragebögen und Umfragen sowie in der statistischen Modellbildung (Computational Statistics). Sie ist Mitherausgeberin mehrerer internationaler statistischer Zeitschriften. Alina ist Titularprofessorin für Statistik an der Universität Neuenburg.
Koen Hertoge absolvierte sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck (Österreich). Er unterstützt das Forschungsteam bei der Freilandarbeit, der Probensammlung und der Datenerfasssung der Umweltproben.
Er nahm an verschiedenen Citizen Science Projekten teil, die sich mit der Analyse von Pestizidrückständen auf Kinderspielplätzen in Italien befassten. Die Ergebnisse dieser Studien wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, in Zusammenarbeit mit führenden europäischen ForscherInnen.
Die Schweizer Stiftung Fondation Future 3 stellte nach Anfrage der Umweltforschungsfirma Environmental Science & Research Consulting, GmbH und der Universität Neuenburg die nötigen finanziellen Mittel bereit, um die Studie durchzuführen.
Die Stiftung Future 3 ist nicht gewinnorientiert und will mit der Studie dazu beitragen eine wissenschaftliche Basis für eine sachliche Diskussion zur Pestizidbelastung in der Schweiz schaffen.
Weitere Informationen zur Fondation Future 3 finden Sie auf der Website der Stiftung
Website www.future3.ch
Email contact@future3.ch
Die Online-Informationsveranstaltungen für interessierte Studienteilnehmer finden Donnerstag von 17:30 bis 18:30 Uhr in deutscher und französischer Sprache statt. Während der Informationsveranstaltungen beantworten wir gerne Ihre Fragen zur Studie. Je nach Anzahl der Fragen kann die Veranstaltung bis 19:00 dauern. Bei Interesse können Sie sich hier zu einen Termin anmelden:
Die Online-Informationsveranstaltungen für Interessierte Vertreter von Gemeinden, Behörden oder Medien finden Donnerstag von 15:00 bis 16:00 Uhr in deutscher und französischer Sprache statt. Während der Informationsveranstaltungen beantworten wir gerne Ihre Fragen zur Studie. Je nach Anzahl der Fragen kann die Veranstaltung bis 16:30 dauern. Bei Interesse können Sie sich hier zu einen Termin anmelden:
Falls Sie Familien kennen, die für eine Studienteilnahme in Frage kommen, informieren Sie diese bitte darüber.
Falls Sie die Studie unterstützen wollen, damit wir eine höhere Anzahl an Proben analysieren können, können Sie die Fondation Future 3 mit Spenden unterstützen.